
Über mich

Alltag als ständiges Aushandeln von Erwerbsarbeit und Care-Verantwortung –
eine innerer Zerrissenheit, manchmal gelingt die "Vereinbarkeit", manchmal nicht...
Hallo,
wie schön,
dass du hier bist!
Ich bin Johanna – dokumentarische Fotografin in Göttingen, Stadtforscherin und Mutter.
Ich begleite Familien und sorgearbeitende Menschen mit einem einfühlsamen, reflektierten Blick – mit Hilfe meiner Kamera. Ich schaue genau hin, ohne zu bewerten und halte fest, was oft unbeachtet bleibt. Denn ich weiß, wie sich der Alltag anfühlt, wenn alles gleichzeitig passiert: Care-Arbeit, Job, Mental Load, Wäscheberge, Emotionen.
Was mich antreibt, ist die Frage: Wie können wir Care / Sorgearbeit sichtbar machen? Ich glaube, dass Fotografie dabei helfen kann – weil sie zeigt, was oft übersehen wird. Kleine Gesten, flüchtige Blicke, zugewandte Berührungen, Verbindung. Diese Momente festzuhalten ist für mich eine politische und persönliche Aufgabe. Ich bin überzeugt: Wenn wir Carearbeit zeigen, können wir Carearbeit auch besser wertschätzen. Ich selbst lebe in zwei Erwerbsarbeitswelten – als Fotografin und als Stadtforscherin. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit, besonders in neuen Wohnquartieren am Stadtrand. Ich schaue mir an wie Räume gestaltet sind – und wie darin Sorgearbeit organisiert oder verteilt wird. Auch hier geht es um Sichtbarkeit: Wer kümmert sich? Wo passiert Care? Wer trägt die Last – und wer sieht es?
Diese beiden Perspektiven, die künstlerische und die analytische, fließen in meine Arbeit ein. Mein Alltag ist Ausdruck meiner Realität – ein ständiges Aushandeln von Erwerbsarbeit, Care-Verantwortung und innerer Zerrissenheit. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Genau in diesen Zwischenräumen liegt meine Motivation: Geschichten sichtbar zu machen, die sonst oft übersehen werden – und dabei selbst mit zu lernen. Ich kenne den Familienalltag aus eigener Erfahrung. Ich weiß, wie selten man als sorgende Person selbst auf Bildern zu sehen ist. Und genau deshalb bin ich da:
Ich komme zu euch nach Hause – als Beobachterin und Zuhörerin. Ich halte fest, was euch im Alltag oft entgleitet. Damit ihr euch selbst seht und damit Sorgearbeit den Raum bekommt, den sie verdient.


Und sonst so?
Ich sitze gerne auf dem Fußboden – weil ich da auf Augenhöhe mit meinen Kindern bin. Ich habe überraschend viele graue Haare, falte Papierkraniche und verstecke mich manchmal gern hinter meiner Kamera. Ich liebe kleine Alltagsabenteuer in Göttingen und Roadtrips mit unserem alten Bulli über die Stadtgrenzen hinaus. Ich mag zerzauste Kinderhaare nach dem Schlafen, morgendliches Kuscheln und Toben im Bett, guten Kaffee, Gartenarbeit und spontane See-Sprünge – auch wenn das Wasser kalt ist.
Diese Momente geben mir ein Gefühl von Lebendigkeit. Manchmal gelingen sie, manchmal überfordern sie. Aber: Fotos helfen mir, mich zu erinnern – auch dann, wenn im Moment gerade keine Zeit zum Genießen war.
